out of body experience & horizontal heights

Ausstellung der Förderpreisträger*innen Effrosyni Kontogeorgou (2019) und Lukas Zerbst (2018)

Effrosyni Kontogeorgou und Lukas Zerbst haben vor drei bzw. vier Jahren den Bremer Förderpreis für bildende Kunst gewonnen. Teil des Gewinns ist jeweils eine Einzelausstellung, mit der die Entwicklung seit dem Förderpreis gezeigt und die Gelegenheit gegeben wird, die großen Räume der Städtischen Galerie Bremen zu bespielen. In der Ausstellung „out of body experience & horizontal heights“ werden die Arbeiten der beiden Förderpreisträger*innen in einen Dialog treten. Der allgemeine gemeinsame Ansatz von An- und Enteignungen bezieht sich hierbei konkret auf die Räume der Städtischen Galerie Bremen, begreift aber auch den menschlichen Körper, gedankliche Konzepte und digitale Welten als spezifische Räume. Anhand verschiedener Interventionen laden die Künstler*innen ein, sich auf neue Perspektiven und sinnliche Erlebnisse einzulassen.

Effrosyni Kontogeorgou hat 2022 in der Galerie Mitte ein Amphitheater aufgebaut, das für das Publikum nicht zu betreten war. Einzig einige eingeschränkte Blicke konnte man durch die Rückseite der Zuschauerreihen in den Raum werfen, in dem eine Taubenkolonie für die Ausstellungsdauer gelebt hat. Die vollkommene Aneignung des Raumes verschiebt die Künstlerin in der Städtischen Galerie, in dem sie eine Außenwand der Galerie versetzt und im Raum einen neuen öffentlichen Außenraum geschaffen hat.

Lukas Zerbst ist 2020 und mitten in der Pandemie im Rahmen seines Stipendiums des Kunstvereins Hannover in dessen Räume eingezogen und hat dort für die Ausstellungsdauer gelebt. Die radikale Verbindung von Kunst und Leben bietet der Künstler jetzt allen, indem er eine Übernachtung in der Städtischen Galerie ermöglicht.

Man sieht an diesen Beispielen ihrer außergewöhnlichen künstlerischen Setzungen, wie beide Künstler*innen ortsspezifisch arbeiten und wie sie sich die Räume, in denen ihre Kunst eben nicht nur präsentiert, sondern gelebt wird, mit großer Konsequenz im Kontext sozialer Analysen aneignen – immer auch mit Humor, Poesie, philosophischem Anspruch und einer gewissen Tendenz zum Absurden.

Den Kurzführer zur Ausstellung finden Sie hier.

Effrosyni Kontogeorgou, Sirenen, 2023, Installation
Effrosyni Kontogeorgou
Sirenen , 2023
Mixed-Media Installation, Wasser, Körperschallwandler, Metall
Foto: Franziska von den Driesch
Lukas Zerbst, Home Sweet Home, Airbnb in der Städtischen Galerie Bremen
Lukas Zerbst
Home Sweet Home , 2023
Airbnb in der Städtischen Galerie Bremen
Foto: Franziska von den Driesch
Effrosyni Kontogeorgou, Habitat, 2023, Objekt
Effrosyni Kontogeorgou
Habitat , 2023
Gefundenes Objekt
Foto: Franziska von den Driesch
Lukas Zerbst, o.T., Raumintervention
Lukas Zerbst
o.T. , 2023
Raumintervention
Foto: Franziska von den Driesch
Effrosyni Kontogeorgou, Nische, 2023,
Effrosyni Kontogeorgou
Nische , 2023
Wand mit Fluchtweg
Foto: Franziska von den Driesch
Effrosyni Kontogeorgou, Mutt R., 2023, Urinella, Ready-made
Effrosyni Kontogeorgou
Mutt R. , 2023
Urinella, Ready-made
Foto: Franziska von den Driesch
Lukas Zerbst, Zuhause ist nicht immer da, wo Miete gezahlt wird. Videoinstallation
Lukas Zerbst
Zuhause ist nicht immer da, wo Miete gezahlt wird. , 2023
Videoinstallation
Foto: Franziska von den Driesch
Lukas Zerbst, Alles gesehen, 2020-2023, Roboter-Schuhpaare
Lukas Zerbst
Alles gesehen , 2020-2023
Raumspezifische Installation, Randomisierte Roboter-Schuhpaare
Foto: Franziska von den Driesch