Das Atelierstipendium 2023 geht an die Künstlerin Rebekka Kronsteiner

Das Bremer Atelierstipendium, das der Senator für Kultur zum siebten Mal vergibt, geht 2023 an die 1996 in Überlingen am Bodensee geborene Künstlerin Rebekka Kronsteiner.

Die Künstlerin ist derzeit Meisterschülerin bei Prof. S. Baumkötter an der Hochschule für Künste in Bremen.

 

Die Künstlerin Rebekka Kronsteiner. Foto: Lukas Klose


Das Bremer Atelierstipendium wird seit 2017 jährlich an eine/n Bremer Künstler:in vergeben und umfasst einen zwölfmonatigen mietfreien Arbeitsraum sowie einen monatlichen finanziellen Zuschuss für die Umsetzung der künstlerischen Arbeit. Es können sich Künstler:innen bewerben, die in Bremen leben und arbeiten und deren erfolgreicher Abschluss eines Kunststudiums an einer Kunstakademie bzw. vergleichbaren Einrichtung nicht länger als drei Jahre zurückliegt.
Ziel des Stipendiums ist, die jungen Künstler:innen beim Einstieg in das professionelle Berufsleben und bei der Vernetzung im Kunstbetrieb zu unterstützen und ihre künstlerische Arbeit vor Ort zu etablieren. Das Künstlerhaus Bremen stellt dafür einen Atelierarbeitsplatz zur Verfügung, ermöglicht den Austausch mit erfahrenen Kolleg:innen sowie einen Einblick in die Praxis eines international vernetzten Ausstellungsraumes. Die Betreuung der Stipendiatin erfolgt durch die künstlerische Leitung des Künstlerhauses und weiterer externer Kurator:innen. Das Stipendium endet mit einer Werkausstellung in der Galerie des Künstlerhauses.

Eine künstlerische externe Jury, die den Senator für Kultur berät, hat Rebekka Kronsteiner als Stipendiatin für 2023 empfohlen. Der Beirat besteht aus Mitgliedern, die durch ihre Berufstätigkeit mit der zeitgenössischen bildenden Kunst vertraut sind.

Die Begründung lautet: Rebekka Kronsteiner arbeitet auf besondere Weise mit Blick für die Dinge um sie herum. Objekte und Material aus ihrem urbanen Umfeld verbindet sie mit zumeist gebrauchten industriellen Materialien. Die Künstlerin beschäftigt sich vorranging mit Stoffen, wie Latex, Wachs, Folien, Textilien oder Plexiglas. Diese Dinge, werden für Kronsteiner grade dann interessant, wenn sie mit der Zeit ihr Aussehen verändern, ausbleichen, altern, vergilben oder porös werden. „Ich plane den Zerfall und die Veränderung mit ein, der das Vergehen von Zeit sichtbar macht. Die Werke können wieder an eine Art „Nullpunkt zurückgesetzt“ und damit neu gedacht werden.“(Kronsteiner). Kronsteiner´s Kunstwerke bewegen sich zwischen Objekt und Bild, eine klare Zuordnung zwischen Kategorie Bild oder Objekt/Skulptur bleibt oftmals aus. Ihre Werke zeigen auf eindrucksvolle Weise hybride Formen, die es ermöglichen sie sowohl als Bild an der Wand zu sehen oder als Anordnung zu einer dreidimensionalen Form im Raum zusammensetzen. Neben bereits zahlreichen Teilnahmen an Einzel- und Gruppenausstellungen, honoriert die Jury weiterhin die agile und aktive (Netzwerk-) Arbeit der Bremer Künstlerin, als einen Mehrwert für die Bremer Kunstszene. Sie ist Mitbetreiberin des feministischen Kulturkiosk KOSK*I, der derzeit im Wilhelm-Wagenfeld-Haus Station macht und war Mitbegründerin der MMS-Offspace Galerie in Bremen. Das Team des Künstlerhaus Bremen freut sich auf den „Einzug“ der Künstlerin in das Stipendien-Atelier in diesen Tagen. Rebekka Kronsteiner wird durch ihre Arbeitsweise und Art die Kolleg:innen und den Arbeitsprozess bereichern, so der Senator für Kultur.