A smiling lady on a tiger. Kunst aus Riga // Smaidoša dāma tīăera mugurā. Māksla no Roigas

Diāna Adamaite, Diāna Boitmane, Inga Brūvere, Anda Dāniele, Evelīna Deičmane, Ivars Drulle, Andris Eglītis, Jānis Filipovičs, Gints Gabrāns, Maija Kurševa, Anda Lăce, Leonards Laganovskis, Kaspars Lielgalvis, Katrīna Neiburga, Kaspars Podnieks, Krišs Salmanis, Ieva Saulīte, Armands Zelčs.

Begrüßung: Rose Pfister, Städtische Galerie

Es sprechen:
Bürgermeisterin Karoline Linnert, Bremen
Nils Ušakovs, Vorsitzender des Rates der Stadt Riga
Ingmar Lähnemann, Kurator

Die  Städtepartnerschaft Bremen - Riga besteht 2010 seit 25 Jahren. Dieses Ereignis wird mit einer Ausstellung aktueller Kunst in der jeweils anderen Partnerstadt gefeiert.

Ein kleiner Blick in die Geschichte: 1985 wurde mit der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung der Grundstein für Begegnungen der Menschen beider Städte gelegt. Die beiden Hansestädte Bremen und Riga verbindet seit jeher eine historische gewachsene Beziehung, die seit 800 Jahren besteht und damit so alt ist wie die Stadt Riga. Schon im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit haben Schifffahrt und Handel zwischen den beiden Hansestädten eine große Rolle gespielt. Im 19. Jahrhundert war in Riga ein Konsulat eingerichtet, das die wirtschaftlichen und kulturellen Interessen Bremens in Riga vertrat. Unter den vielen gewachsenen Verbindungen ist der Kultur- und Kunstaustausch einer der Schwerpunke  der Städtepartnerschaft. Eine herausragende Rolle hat hierbei die bildende Kunst inne. 

1989 präsentierte sich aktuelle Kunst aus Riga zum ersten Mal in Bremen und zwar in der Städtischen Galerie, die damals noch Kommunale Galerie hieß und ihre Räumlichkeiten auf dem Teerhof hatte. Ein Jahr nach der Öffnung der sowjetischen Kulturpolitik und ein Jahr vor der Wiederherstellung Lettlands als souveräner, von der SU unabhängiger demokratischer Staat wurde erstmals ein Einblick in die aktuelle Kunstszene Rigas gegeben, die sich jenseits der etablierten akademischen Kunstformen bewegte und das vorgeprägte Bild zwischen sozialistisch-realistischer Staatskunst und handgestrickter Volkskunst grundlegend in Frage stellte. Die Ausstellung Lettische Avantgarde Riga entwickelte sich in Bremen zu einem Ereignis, das viele in dieser  Stadt bis heute nicht vergessen haben. In den Räumen der alten Kaffeerösterei in der Weserburg, die damals für den Umbau zum Museum Weserburg geräumt waren, wurden  Exponate ausgestellt und eine Reihe intensiver Performances und Aktionen gezeigt, die sich durch hohe konzeptionelle und bildnerische Intelligenz auszeichneten. Und die voller Leidenschaft und Aufbruchsstimmung waren! Die lettischen Künstlerinnen und Künstler waren privat untergebracht. Viele Freundschaften und Künstlerkontakte zwischen Bremen und Riga bestehen seit dieser Zeit. Mit zwei der damals ausgestellten Künstlern Leonards Laganovskis und Katrina Neiburga gibt es übrigens ein Wiedersehen in der Ausstellung a smiling lady on a tiger. Kunst aus Riga in Bremen.

2001 fand im Rahmen der 800-Jahresfeier in Riga die Ausstellung Bremen Kunst großen Anklang. Im Jahr darauf hat die Städtische Galerie Bremen eine zweite Ausstellung lettischer Gegenwartskunst  Nichts Persönliches  durchgeführt, die von Inese Rinke, Direktorin der Galerie, kuratiert wurde. In den folgenden Jahren haben die Künstlerverbände in Bremen und in Riga gemeinsam mehrfach Symposien auf Schloss Svartava/ Riga und in Rechtenfleth durchgeführt.

Seit 2003 vergibt die Bremische Bürgerschaft in Zusammenarbeit mit der Bremer Heimstiftung ein Kunststipendium, das Künstlerinnen und Künstlern aus Bremens Partnerstädten und so auch aus Riga einen drei- bis fünfmonatigen Aufenthalt in Bremen ermöglicht. Seit 2007 gibt es ein wechselseitiges Atelierstipendium für lettische Künstler in Bremen und Künstler aus Bremen in Riga, das von BBK und dem lettischen Künstlerverband organisiert wird. 


Die beiden Ausstellungen Sterne Sehen! Kunst aus Bremen in Riga (03.09. – 03.10.2010 im Riga Art Space) und a smiling lady on a tiger. Kunst aus Riga in Bremen sind Höhepunkte des künstlerischen Austausches zwischen den beiden Partnerstädten. 30 Bremer Künstlerinnen und Künstler präsentieren Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotographie, Installation, Video und Film in Riga. 18 lettische Kunstkolleginnen und -Kollegen sind in der Städtischen Galerie Bremen zu sehen. Die Namen sind der Homepage der Städtischen Galerie Bremen zu entnehmen. Alle Richtungen der aktuellen zeitgenössischen Kunst sind vertreten. Es werden Werke von Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, und von Künstlern, die schon ein Lebenswerk vorzuweisen haben.

 

Der Kurator Ingmar Lähnemann hat für die Ausstellung in Bremen folgende Künstlerinnen und Künstler ausgewählt:

Diāna Adamaite, Diāna Boitmane, Inga Brūvere, Anda Dāniele, Evelīna Deičmane, Ivars Drulle, Andris Eglītis, Jānis Filipovičs, Gints Gabrāns, Maija Kurševa, Anda Lăce, Leonards Laganovskis, Kaspars Lielgalvis, Katrīna Neiburga, Kaspars Podnieks, Krišs Salmanis, Ieva Saulīte, Armands Zelčs.

 

Öffentliche Führungen finden ab 24. Oktober 2010 jeden Sonntag um 15 Uhr statt.

Anläßlich der Finissage am Sonntag, 21. November 2010, 17 Uhr, findet eine Lesung STÄDTEBILDER: BREMEN - DANZIG – RIGA mit Inge Buck, Birgid Hanke und Wolfgang Schlott statt.

 

 

Veranstaltungen am Sonntag, 21. November 2010:


15 Uhr: öffentliche Führung mit dem Kurator Dr. Ingmar Lähnemann

17 Uhr: Lesung: "Städtebilder: Bremen - Danzig - Riga" mit Inge Buck, Birgid Hanke, Lauma Zvidrina, Dorothea Tarach, Rudolph Bauer und Siegfried Marquardt.

 

Am Sonntag, den 31.10.2010, 16.00 Uhr fand ein Konzert mit dem lettischen Musiker Artis Gaga statt

Artis Gaga & Jens Schöwing  - Latvian Folk Songs

Artis Gaga - Sopransaxophon, Jens Schöwing - Klavier, Christian Frank - Kontrabass,  Marc Prietzel - Schlagzeug

In diesem Projekt besinnen sich der lettische Saxophonist und der Bremer Pianist ihrer Wurzeln, indem sie die traditionellen Lieder ihrer Heimat musikalisch neu bearbeiten. Beide Musiker haben in der Vergangenheit solche Vorstöße gewagt, indem sie z.B. Musik der Beatles, von J.S. Bach oder lettische Volkslieder jazzig zeitgenössisch bearbeiteten.
Das "Latvian Folk Song Projekt" basiert auf lettischen Volksliedern und Gedichten, den sogenannten "Dainas". Es ist eine spannende Mischung schöner, bekannter und eindrucksvoller Melodien zu erwarten, die durch die gemeinsame Sprache des Jazz in einem neuen Sound erklingen.

Artis Gaga ist ein freischaffender Saxofonist und Komponist aus Bremens Partnerstadt Riga, der sich musikalisch sowohl auf klassischem Terrain als auch im Jazz bewegt. Neben dem Lettischen Musikpreis für das "beste Musikdebut 2007" erhielt er diverse andere Auszeichnungen. Gaga, geboren 1973, erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Musikschule Sigulda. Seinen Abschluss an der lettischen Musikakademie machte er 1997. Seine Studien führten ihn dann auch über Lettlands Grenzen hinaus nach Paris, an das Konservatorium in Luxemburg und nach New York, wo er mit Privatunterricht bei den Professoren G. Garzone und B. Harper seine Ausbildung vervollständigte. Artis Gaga gab u. a. Konzerte als Solist mit dem lettischen National Symphony Orchestra, dem lettischen National Opera Orchestra und Sinfonieorchestern aus anderen Ländern.