... geht in die Verlängerung bis zum 27. Juli 2025! Kommt vorbei!

Ja leck mich am Arsch, wer nennt denn eine Ausstellung so?
Ja leck mich am Arsch, das ist ja krass!
Ja leck mich am Arsch, das passt in unsere Zeit…
Ja leck mich am Arsch, das ist alles Kunst?

Stimmt. Leider. Vielleicht. Ja leck mich am Arsch zeigt Künstlerinnen und Künstler aus Bremen, die mit selbstironischer Non-Chalance und Witz Kunst machen, die mal trashig, meist lustig bis albern, oft ziemlich politisch – und zwar eher im Punk-Sinne – und teils mit einer Do it Yourself-Ästhetik daherkommen. Die Städtische Galerie Bremen stellt damit zum zweiten Mal nach der Doppelausstellung konkret bremen von 2019/20 wichtige Bremer künstlerische Positionen verschiedener Generationen anhand formaler und thematischer Gesichtspunkte vor. Eine besondere Ästhetik wird in den Fokus gerückt, von der wir seit Jahren feststellen, dass sie in Bremen eine große Rolle spielt, vielleicht als typisch für die hiesige Kunstszene gesehen werden kann. Und damit auch über ihre überregionale Strahlkraft einen künstlerischen Bremer Schwerpunkt bildet.

Manchen Künstler*innen in der Ausstellung ist es bitterernst, während andere wirklich erstmal zum Lachen bringen wollen, manche sind ziemlich entrüstet und verärgert, wieder andere fragen sich, was das überhaupt sein soll: Kunst. Sie haben sehr individuelle künstlerische Ausdrucksformen für diese Fragen und Ansätze gefunden und erweisen sich hier oft als Ausnahmeerscheinungen einer allgemeinen Kunstszene, die zwar generell eine gewisse Narrenfreiheit reklamiert, aber nur gelegentlich bewusst ausschert. Die Ja leck mich am Arsch- Künstler und Künstlerinnen machen im Zweifelsfall auch vor Tabus nicht Halt. Mit Trash, Punk, mit Witz und Ironie, mit Vulgärem, Obszönem, Blasphemischem, mit Kitsch, mit Popkulturzitaten, mit Hässlichkeit haben sie kein Problem. Sie manifestieren im Gegenteil genau dadurch künstlerisch ihre Fassungslosigkeit angesichts gesellschaftlicher, weltpolitischer und kultureller Gegebenheiten und Entwicklungen.

Damit werden sie selbst aktiv und zeigen auch uns eine deutliche Möglichkeit zur Aktivität auf. Denn zwischen lautem Lachen und erhobenem Mittelfinger liegt die (Selbst)Ermächtigung einer nicht nur künstlerischen Reaktion auf gesellschaftliche Missstände in der Welt. Tatsächlich ist diese Ausstellung, deren Protagonisten und Protagonistinnen oft schon sehr lange auf diese spezifische künstlerische Weise aktiv sind, noch einmal besonders aktuell geworden. Auf Autokratien, aufwachsende rechtsextreme Tendenzen, auf die Marginalisierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, auf Krieg und massive Umweltprobleme und für alle sich deshalb im Jahr 2025 ohnmächtig fühlenden Menschen bedeutet Ja leck mich am Arsch eine direkte und selbstbewusste Reaktion.

Der Titel der Ausstellung fasst damit das Staunen, die Provokation, das Selbermachen und die politische Haltung dieser künstlerischen Positionen pointiert zusammen und macht neugierig, welche Form von Ausstellung und welche Art der Kunst sich dahinter verbirgt.

Denn, Ja leck mich am Arsch, das ist doch total irre! Die Kunst, die Welt, wir…

 

25. Mai bis 27. Juli 2025

 

 

Marion Bösen
Tunichtgut, 2025
Stahlblech, emailliert
Foto: Jens Weyers
Marion Bösen
Tut das not, 2025
Stahlblech, emailliert
Foto: Jens Weyers
Daniel von Bothmer
Deutschlands Traurigster Baum, 2022
Skulptur, Glasfaserverstärkter Kunststoff, Lack, Fanschals
Foto: Jens Weyers
Daniel von Bothmer
AUA AUA AUA, 2025
Installation, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Carl F.
Versager, 2022
Acryl auf Leinwand, 100 x 70 cm
Foto: Jens Weyers
Carl F.

Blick in die Ausstellung mit Arbeiten von Carl F.
Foto: Jens Weyers
Anja Fußbach
Installation, 2018-2025
Verschiedene Objekte, Plastik, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Anja Fußbach
Bikini's, 2025
Serie, hier Einhorn, von 15 Objekten, Plastik, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Tom Gefken
Dunkelkammer, 2009- 2025
Bilderwand, Collage, Assemblage, Malerei, Zeichnung, div. Materialien
Foto: Jens Weyers
Tom Gefken
Mettigel, 2024/2025
Öl auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Herwig Gillerke
Perdu dans la musique – cretin – va te faire foutre! (The Fall), 2025
Fotografie
Foto: Jens Weyers
Herwig Gillerke
(Mein Haus, mein Auto…) Die Sparkasse an der Ecke gibt es nicht mehr, aber meine 11 Finger sind immer noch dran, 2025
Acryl auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Wolfgang Hainke und Freyja Reynisdóttir
BONNE À TOUT FAIRE - BONNE  À TOUT FAIRE, 2024
Sockelskulptur, Porzellan, Glas, Spiegel
Foto: Jens Weyers
Wolfgang Hainke und Freyja Reynisdóttir
BONNE À TOUT FAIRE - BONNE  À TOUT FAIRE, 2024
Teilansicht
Foto: Jens Weyers
Tobias Lange
Ruhender Löwe (Lindenau im Bodensee), 2024
Acryl auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Tobias Lange
Norberts Pool, 2023
Acryl auf Leinwand, Ausschnitt
Foto: Jens Weyers
Eva Matti
Auge, 2019
Filz und Garne
Foto: Jens Weyers
Eva Matti
Zapfenlandschaft mit Besuchern, 2025
Installation, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Ludger N.o.kel
scheinheilig, (situactical), 2019
Metall gebogen, Flaschenzug aus Nylon, Magnete, Metallleiste
Foto: Jens Weyers
Ludger N.o.kel
face your fear, (situactical), 2025
Pistole, Paint Ball Munition, Rahmen
Foto: Jens Weyers
Partisanen der Kunst (Boleslaw und Kazimierz Jankowski)
, 2015-2025
Malerei, diverse, Acryl, Textmarker, Filzstift, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Partisanen der Kunst (Boleslaw und Kazimierz Jankowski)
Madonna, 2015
Skulptur, Gips, Farbe, Textil
Foto: Jens Weyers
Laura Pientka
URINAL: Piss & Press (1917 Reloaded), 2025
Keramik, Elektromotoren
Foto: Jens Weyers
Laura Pientka
Po: Tender Blossom, 2022
Keramik, Wachskerze
Foto: Jens Weyers
Uwe Schloen
Toilettentieftaucher, ohne Angabe
Holz, Spiegel, Gummistiefel, Toilettenbecken, diverse Materialien
Foto: Jens Weyers
Uwe Schloen
Gölmer, ohne Angabe
Figurengruppe, 7-telig, Holz, gefundene Materialien: Gummistiefel, Stoff, Knöpfe
Foto: Jens Weyers
Kinki Texas
Cherubim, 2025
Mischtechnik und Papier auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Kinki Texas
The good Shepherd, 2023
Mischtechnik und Papier auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Silke Thoss
Kiss my Ass, 2025
Acryl auf Spanplatte
Foto: Jens Weyers
Silke Thoss
Jetzt geht der Scheiß schon wieder los & I love Kippenberger, 2020
Acryl auf Holz
Foto: Jens Weyers
Olav Westphalen
A Rocket A Day , 2014/2015
Teilansicht
Foto: Jens Weyers
Olav Westphalen
A Rocket A Day, 2014/20215
135 Objekte: found materials, construction glue, im Hintergrund: Wallpaper (Joy), Öl auf Papier
Foto: Jens Weyers

Führung zur Finissage ... ... mit Kurator Ingmar Lähnemann

Sonntag, 27. Juli, 12.00 Uhr

Ja leck mich am Arsch, diese Ausstellung läuft so gut wie keine zuvor! 

Wir bekommen begeisterte Rückmeldungen. Viele Menschen spiegeln uns, wie berührt sie von den Werken sind und wie viel Spaß sie immer wieder in der Ausstellung haben, denn es gibt auch Wiederholungstäter.
Nun freuen wir uns, die Ausstellung mit 16 wichtigen künstlerischen Positionen der Bremer Kunstszene, um eine Woche verlängern zu können. So ermöglichen wir es noch vielen Besucher*innen in den Genuss dieser einzigartigen Ausstellung zu kommen, um diese ungewöhnliche Kunst zu erleben. 

Die Ausstellung Ja leck mich am Arsch zeigt Kunst aus Bremen zwischen Punk, Trash, Spaß, Kitsch, Widerstand und deutlich politischer Haltung.

Sechzehn sehr unterschiedliche Bremer Kunstpositionen verbildlichen unter dem selbstironischen und bewusst provokanten Ausstellungstitel, der von Johann Wolfgang von Goethe über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zum Punkrock kulturelle Blüten getrieben hat, alle Facetten einer dem bedeutenden Trash verpflichteten Kunsttendenz, anhand derer sich die große Vielfalt und hohe Qualität der Bremer Kunstszene exemplarisch erfahren lässt.

Über mehrere Generationen sind in der Bremer Kunstszene auffällig viele Künstlerinnen und Künstler vertreten, deren Arbeiten witzig und wild, nicht selten ein bisschen provokant, manchmal gar fast dystopisch wirken. Es entstanden und entstehen weiterhin Kunstwerke, die Trash und Punk für sich reklamieren und viel Humor beinhalten - der mit deutlicher (Selbst-) Ironie und viel Witz vermittelt wird. 

Katalogpräsentation Wir präsentieren den Katalog zur Ausstellung »Ja leck mich am Arsch« zusammen mit Beteiligten

Sonntag, 27. Juli, 16.00 Uhr 

  
Cover des Katalogs zur Ausstellung Ja leck mich am Arsch

Unsere Präsentation des Katalogs zur Ausstellung Ja leck mich am Arsch: 

Sie kann eigentlich nur so ungewöhnlich, provokant, selbstironisch und schräg werden wie die Ausstellung selbst!

Beteiligte und Künstler:innen werden dabei sein. Lassen Sie sich das nicht entgehen!

Der Katalog erscheint bei Golden Press Bremen, dem Verlag von Ausma Zvidrina. Sie ist Inhaberin der Buchhandlung Golden Shop, der 2023 mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet wurde.

Mit einer Einführung von Dr. Ingmar Lähnemann und Texten von Volker Rapsch, Uwe Schloen und Olav Westphalen. Zahlreiche Abbildungen zu den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern.

Gestaltung: Bas&Aer Designstudio

Katalogpreis: 25,-€

Eintritt zur Veranstaltung wie immer frei!