Ja leck mich am Arsch, wer nennt denn eine Ausstellung so?
Ja leck mich am Arsch, das ist ja krass!
Ja leck mich am Arsch, das passt in unsere Zeit…
Ja leck mich am Arsch, das ist alles Kunst?

Stimmt. Leider. Vielleicht. Ja leck mich am Arsch zeigt Künstlerinnen und Künstler aus Bremen, die mit selbstironischer Non-Chalance und Witz Kunst machen, die mal trashig, meist lustig bis albern, oft ziemlich politisch – und zwar eher im Punk-Sinne – und teils mit einer Do it Yourself-Ästhetik daherkommen. Die Städtische Galerie Bremen stellt damit zum zweiten Mal nach der Doppelausstellung konkret bremen von 2019/20 wichtige Bremer künstlerische Positionen verschiedener Generationen anhand formaler und thematischer Gesichtspunkte vor. Eine besondere Ästhetik wird in den Fokus gerückt, von der wir seit Jahren feststellen, dass sie in Bremen eine große Rolle spielt, vielleicht als typisch für die hiesige Kunstszene gesehen werden kann. Und damit auch über ihre überregionale Strahlkraft einen künstlerischen Bremer Schwerpunkt bildet.

Manchen Künstler*innen in der Ausstellung ist es bitterernst, während andere wirklich erstmal zum Lachen bringen wollen, manche sind ziemlich entrüstet und verärgert, wieder andere fragen sich, was das überhaupt sein soll: Kunst. Sie haben sehr individuelle künstlerische Ausdrucksformen für diese Fragen und Ansätze gefunden und erweisen sich hier oft als Ausnahmeerscheinungen einer allgemeinen Kunstszene, die zwar generell eine gewisse Narrenfreiheit reklamiert, aber nur gelegentlich bewusst ausschert. Die Ja leck mich am Arsch- Künstler und Künstlerinnen machen im Zweifelsfall auch vor Tabus nicht Halt. Mit Trash, Punk, mit Witz und Ironie, mit Vulgärem, Obszönem, Blasphemischem, mit Kitsch, mit Popkulturzitaten, mit Hässlichkeit haben sie kein Problem. Sie manifestieren im Gegenteil genau dadurch künstlerisch ihre Fassungslosigkeit angesichts gesellschaftlicher, weltpolitischer und kultureller Gegebenheiten und Entwicklungen.

Damit werden sie selbst aktiv und zeigen auch uns eine deutliche Möglichkeit zur Aktivität auf. Denn zwischen lautem Lachen und erhobenem Mittelfinger liegt die (Selbst)Ermächtigung einer nicht nur künstlerischen Reaktion auf gesellschaftliche Missstände in der Welt. Tatsächlich ist diese Ausstellung, deren Protagonisten und Protagonistinnen oft schon sehr lange auf diese spezifische künstlerische Weise aktiv sind, noch einmal besonders aktuell geworden. Auf Autokratien, aufwachsende rechtsextreme Tendenzen, auf die Marginalisierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, auf Krieg und massive Umweltprobleme und für alle sich deshalb im Jahr 2025 ohnmächtig fühlenden Menschen bedeutet Ja leck mich am Arsch eine direkte und selbstbewusste Reaktion.

Der Titel der Ausstellung fasst damit das Staunen, die Provokation, das Selbermachen und die politische Haltung dieser künstlerischen Positionen pointiert zusammen und macht neugierig, welche Form von Ausstellung und welche Art der Kunst sich dahinter verbirgt.

Denn, Ja leck mich am Arsch, das ist doch total irre! Die Kunst, die Welt, wir…

 

25. Mai bis 20. Juli 2025

 

 

Marion Bösen
Tunichtgut, 2025
Stahlblech, emailliert
Foto: Jens Weyers
Marion Bösen
Tut das not, 2025
Stahlblech, emailliert
Foto: Jens Weyers
Daniel von Bothmer
Deutschlands Traurigster Baum, 2022
Skulptur, Glasfaserverstärkter Kunststoff, Lack, Fanschals
Foto: Jens Weyers
Daniel von Bothmer
AUA AUA AUA, 2025
Installation, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Carl F.
Versager, 2022
Acryl auf Leinwand, 100 x 70 cm
Foto: Jens Weyers
Carl F.

Blick in die Ausstellung mit Arbeiten von Carl F.
Foto: Jens Weyers
Anja Fußbach
Installation, 2018-2025
Verschiedene Objekte, Plastik, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Anja Fußbach
Bikini's, 2025
Serie, hier Einhorn, von 15 Objekten, Plastik, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Tom Gefken
Dunkelkammer, 2009- 2025
Bilderwand, Collage, Assemblage, Malerei, Zeichnung, div. Materialien
Foto: Jens Weyers
Tom Gefken
Mettigel, 2024/2025
Öl auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Herwig Gillerke
Perdu dans la musique – cretin – va te faire foutre! (The Fall), 2025
Fotografie
Foto: Jens Weyers
Herwig Gillerke
(Mein Haus, mein Auto…) Die Sparkasse an der Ecke gibt es nicht mehr, aber meine 11 Finger sind immer noch dran, 2025
Acryl auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Wolfgang Hainke und Freyja Reynisdóttir
BONNE À TOUT FAIRE - BONNE  À TOUT FAIRE, 2024
Sockelskulptur, Porzellan, Glas, Spiegel
Foto: Jens Weyers
Wolfgang Hainke und Freyja Reynisdóttir
BONNE À TOUT FAIRE - BONNE  À TOUT FAIRE, 2024
Teilansicht
Foto: Jens Weyers
Tobias Lange
Ruhender Löwe (Lindenau im Bodensee), 2024
Acryl auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Tobias Lange
Norberts Pool, 2023
Acryl auf Leinwand, Ausschnitt
Foto: Jens Weyers
Eva Matti
Auge, 2019
Filz und Garne
Foto: Jens Weyers
Eva Matti
Zapfenlandschaft mit Besuchern, 2025
Installation, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Ludger N.o.kel
scheinheilig, (situactical), 2019
Metall gebogen, Flaschenzug aus Nylon, Magnete, Metallleiste
Foto: Jens Weyers
Ludger N.o.kel
face your fear, (situactical), 2025
Pistole, Paint Ball Munition, Rahmen
Foto: Jens Weyers
Partisanen der Kunst (Boleslaw und Kazimierz Jankowski)
, 2015-2025
Malerei, diverse, Acryl, Textmarker, Filzstift, Mixed Media
Foto: Jens Weyers
Partisanen der Kunst (Boleslaw und Kazimierz Jankowski)
Madonna, 2015
Skulptur, Gips, Farbe, Textil
Foto: Jens Weyers
Laura Pientka
URINAL: Piss & Press (1917 Reloaded), 2025
Keramik, Elektromotoren
Foto: Jens Weyers
Laura Pientka
Po: Tender Blossom, 2022
Keramik, Wachskerze
Foto: Jens Weyers
Uwe Schloen
Toilettentieftaucher, ohne Angabe
Holz, Spiegel, Gummistiefel, Toilettenbecken, diverse Materialien
Foto: Jens Weyers
Uwe Schloen
Gölmer, ohne Angabe
Figurengruppe, 7-telig, Holz, gefundene Materialien: Gummistiefel, Stoff, Knöpfe
Foto: Jens Weyers
Kinki Texas
Cherubim, 2025
Mischtechnik und Papier auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Kinki Texas
The good Shepherd, 2023
Mischtechnik und Papier auf Leinwand
Foto: Jens Weyers
Silke Thoss
Kiss my Ass, 2025
Acryl auf Spanplatte
Foto: Jens Weyers
Silke Thoss
Jetzt geht der Scheiß schon wieder los & I love Kippenberger, 2020
Acryl auf Holz
Foto: Jens Weyers
Olav Westphalen
A Rocket A Day , 2014/2015
Teilansicht
Foto: Jens Weyers
Olav Westphalen
A Rocket A Day, 2014/20215
135 Objekte: found materials, construction glue, im Hintergrund: Wallpaper (Joy), Öl auf Papier
Foto: Jens Weyers

Kunst & Yoga ... ... in den Ausstellungsräumen der Städtischen Galerie

Gemeinsam mit Maren Krämer bieten wir ein außergewöhnliches Yoga-Kunst-Special in der jeweils aktuellen Ausstellung an. Als erfahrene Yogalehrerin teilt Maren ihre persönliche Interpretation eines Kunstwerkes aus der Ausstellung in einer Yogastunde mit euch.

Jede*r ist herzlich willkommen, ob mit, oder ohne Yoga-Erfahrung.

Hinweis: Vor der Veranstaltung besteht die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Der Eintritt ist frei.

Wann?

Mittwoch 18.06.2025

18.00h Treffpunkt im Foyer der Städtischen Galerie, 18.15h bis ca. 19.15h Yoga im kleinen Galerieraum

Weiterer Termin:  02.07. 

Wo?

Städtische Galerie Bremen, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Tickets: 10,00€ bei verbindlicher Voranmeldung unter: staedtische-galerie@kunst.bremen.de

Gerne mit Einschätzung Ihres Erfahrungslevels; mit oder ohne Vorerfahrung.

15,00€ für Kurzentschlossene an der Abendkasse:

Hinweis: Bitte bringen Sie eine eigene Yogamatte und gegebenenfalls eine Decke zur Schlussentspannung mit.

Der Veranstaltungsort ist eingeschränkt barrierefrei.

Ein Sommerfest in Kooperation mit der Schwankhalle Ein Event mit Führung, Lesung, Konzerten und buntem Programm der Schwankhalle

Unser Programm an diesem Tag:

15.00 Uhr Führung durch die Ausstellung Ja leck mich am Arsch mit Ingmar Lähnemann

16.30 Uhr Lesung im Foyer der Galerie mit den Partisanen der Kunst (Boleslaw und Kazimierz Jankowski) 

18.30 Uhr Konzert mit den EMPTY BONES mit Surf Punk vom Feinsten die ihre neues Album „Speed, Commitment and Luck“ vorstellen

@ emptybones_n_bottles

 

Die aktuelle Ausstellung Ja leck mich am Arsch ist an diesem Tag bis 22.00 Uhr geöffnet!

Freier Eintritt zu den Veranstaltungen!

 

Das Programm der Schwankhalle ab 16.00 Uhr:

Am Nachmittag: Es gibt Zuckerwatte, man kann sich die Haare schneiden lassen (Sirma Kekeç: »Turkish Flair in my Hair«), oder ein Tattoo stechen lassen von der Künstlerin und Bühnenbildnerin Anja Fussbach und Schwankcore tritt auf. Gemeinsamen Turnen in der Schwankhalle mit dem  Pilates-Trainer Boris Heesch. Für Kinder und Jugendliche kommt bemil, der Spielplatz auf Rädern.
Es wird vegane Speisen geben und Cocktails mit und ohne Alkohol. Am Abend tritt Ayham
mit seinem Musik-Debüt »I am a Star, Bitch« auf. Danach Lady Oelectric am DJ Pult.

Pleasure Islands« – Sommerfest · Schwankhalle

Kunst & Yoga ... ... in den Ausstellungsräumen der Städtischen Galerie

Gemeinsam mit Maren Krämer bieten wir ein außergewöhnliches Yoga-Kunst-Special in der jeweils aktuellen Ausstellung an. Als erfahrene Yogalehrerin teilt Maren ihre persönliche Interpretation eines Kunstwerkes aus der Ausstellung in einer Yogastunde mit euch.

Jede*r ist herzlich willkommen, ob mit, oder ohne Yoga-Erfahrung.

Hinweis: Vor der Veranstaltung besteht die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Der Eintritt ist frei.

Wann?

Mittwoch  02.07.2025

18.00h Treffpunkt im Foyer der Städtischen Galerie, 18.15h bis ca. 19.15h Yoga im kleinen Galerieraum

Weitere Termine folgen

Wo?

Städtische Galerie Bremen, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Tickets: 10,00€ bei verbindlicher Voranmeldung unter: staedtische-galerie@kunst.bremen.de

Gerne mit Einschätzung Ihres Erfahrungslevels; mit oder ohne Vorerfahrung.

15,00€ für Kurzentschlossene an der Abendkasse:

Hinweis: Bitte bringen Sie eine eigene Yogamatte und gegebenenfalls eine Decke zur Schlussentspannung mit.

Der Veranstaltungsort ist eingeschränkt barrierefrei.