ANNA SOLECKA: Das Verdeckte und das Sichtbare

In einer Einzelausstellung präsentiert die Städtische Galerie im Buntentor über 45 Arbeiten aus den letzten fünf Jahren von Anna Solecka, die seit den frühen 80er Jahren in Bremen lebt. Ihre an der Danziger Kunstakademie entwickelte Malerei verfolgt ein ungewöhnliches Konzept. Durch die Verbindung von geometrischen und gestischen Ausdrucksmitteln entsteht eine Malerei, die kompositionell diszipliniert und zugleich reich an spontan gesetzten Pinselzügen ist. In ihren in den letzten fünf Jahren entstandenen Gemälden verbinden sich ihre Passionen der Malerei und der Fotografie.

 

O.T. (Bild mit etruskischer Jagszene), Acryl, Pigment auf Leinwand, 160x160 cm, 2004O.T. (Bild mit Thilini), Acryl, Pigment, Öl auf Leinwand, 160x160 cm, 2004

Die Künstlerin hat in den letzten zwei Jahrzehnten ihre elementaren Ansätze, die rational-mathematischen und die expressiv bildnerischen, immer wieder überprüft. In zeitlich unterschiedlich langen Phasen entwickelte sie Serien, die motivisch und malerisch einzelne konzeptionelle Grundgedanken in bestechender Gründlichkeit variierten. Am vorläufigen Ende dieser Bilderreihen sind nun großformatige quadratische Tableaus entstanden, deren einzelne geometrische Bildfelder eine souveräne Adaptierung und Weiterführung des bisherigen Werkes spiegeln. Die einzelnen Bildteile sind motivisch und malerisch unterschiedlich behandelt und spiegeln auf eine höchst eigenwillige Weise das kraftvolle Temperament der Künstlerin.

O.T. (Bild mit Mosaik von Gaudì), Acryl, Pigment auf Leinwand, 160x160 cm, 2004O.T. (Bild mit Thilini), Acryl, Pigment, Öl auf Leinwand, 160x160 cm, 2004

Anna Solecka möchte sich nicht wiederholen. Sie möchte "alles" malen, das heißt die selbst auferlegten Grenzen immer wieder überschreiten. Die neuen Bilder lassen sich auch als eine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Thema 'Ornament und Abstraktion' sehen. Vor drei Jahren hat eine umfassend angelegte Ausstellung in der Fondation Bayeler in Basel nicht nur die oft geleugnete innovative Kraft des Ornaments in der Kunst des 20. Jahrhunderts nachgewiesen, sondern auch seine formale und inhaltliche Legitimität im autonomen Denken.

Anna Solecka ist eine Künstlerin, die seit zwei Jahrzehnten dem Dialog von Abstraktion und Ornament neue Perspektiven geöffnet hat.

Anna Solecka wurde 1954 in Zamo, Polen geboren und lebt seit 1981 in Bremen. Ihre Arbeiten sind seit Ende der 70er Jahre in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Danzig, Bremen, Dortmund, Warschau, Berlin u.a. zu sehen gewesen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (59 S., ca. 48 Farbabbildungen, 10,- EUR) mit Texten von Hans-Joachim Manske, Rainer Beßling, Iwona Bigos und Peter-Jörg Splettstösser Farbabbildungen im Hauschildverlag Bremen.

Vortrag am Donnerstag, 10. Februar 2005, 20 Uhr

"Die Kunst ist nah am Leben"

Katrin Rabus, Galeristin aus Bremen

Vortrag im Rahmen der Ausstellung
ANNA SOLECKA: Das Verdeckte und das Sichtbare

Ort: Städtische Galerie im Buntentor