Hans-Jürgen Breuste wird in der Städtischen Galerie die Bojen, die bis vor kurzem noch Teil seines 1975 im Rablinghauser Uferpark entstandenen Lankenau-Monuments waren, zu einer großen Material-Collage transformieren. Es wird eine völlig neue Arbeit des 73jährigen Künstlers sein, die nicht nur die Erinnerung an das vor kurzer Zeit abgebaute Monument lebendig hält. Dem Künstler schwebt eher vor, über die Arbeit mit den Bojen im Ausstellungsraum einen neuen Ansatz für eine Nachfolgeskulptur im Weseruferpark zu entwickeln. Er folgt damit seinem fundamentalen Arbeitsprinzip, Materialien, die ihren Gebrauchswert verloren haben, in neuen, symbolhaltigen Zuordnungen zu "reanimieren".
Das Lankenau-Monument war die zweite Arbeit, die  Breuste in Bremen            realisiert hat. 1971 türmte er Tonnen vor  der Stadtbibliothek in            Vegesack übereinander, die den Ort  markierten, an dem die alte            Synagoge gestanden hatte. Breuste  und der Kurator, Hajo Antpöhler,            mussten das Ensemble nach  kurzer Zeit wegen immer heftiger werdender            Proteste der  Bevölkerung abbauen.            Auch das Lankenau-Monument war über ein  Jahr lang sehr umstritten            – als es errichtet worden war,  wurde es in kürzester Zeit durch            einen großen Schriftzug zur  "Schrottkiste". Die Protestierenden            waren überwiegend auf der  damals noch bestehenden Werft AG Weser            beschäftigt. Als  diese 1983 geschlossen wurde, mutierte die "Schrottkiste"            zu  einem Denkmal für die verlorene Werft, die seit 1906 der größte             Arbeitsplatz Bremens war. 
       Hans-Jürgen Breuste ist  einer der wenigen politischen Künstler            der 60er und 70er  Jahre, der seinen Ansatz konsequent durchgehalten            hat. Seine  Provokation liegt nicht in inhaltlichen Aussagen, sondern            in  der zugleich abschreckenden und anziehenden Wirkung seines  "Industrieschrotts".            Die Installation von Hans-Jürgen Breuste  in der Städtischen Galerie            wird zusammen mit Malereien  seiner Frau, der Künstlerin Almut Breuste,            gezeigt werden.
 
										